Den Rücken präventiv stärken und entlasten

Kaum andere Körperteile sind so oft von unterschiedlichsten Schmerzempfindungen und Ermüdungserscheinungen verschiedenster Art geplagt, wie der Rücken. Egal, ob zu Hause, im Haushalt, in Job, Ausbildung oder Studium, der menschliche Rücken wird immer mehr oder weniger beansprucht.
Da die vielfältigen Berufsgruppen von sehr verschiedenen Rückenbeanspruchungen betroffen sind, und es häufig zu Ausfällen oder Beeinträchtigungen durch Rücken- und Kreuzschmerzen, Verspannungen in der Rücken-, Schulter- und Halswirbelsäule-Gegend sowie im schlimmsten Fall zu Bandscheibenvorfällen im Beruf kommt, startete Anfang diesen Jahres eine Präventionskampagne unter dem Motto „Denk an mich. Dein Rücken“.

 

Rücken stärken durch ganz gezielte Prävention

Die Präventionskampagne wurde gemeinsam von den Unfallkassen, den Berufsgenossenschaften, der Knappschaft und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau initiiert. Der Aktionszeitraum ist zunächst auf die Jahre 2013, 2014 und 2015 festgelegt. Als Ziel hat sich die Kampagne gesetzt, Rückenbelastungen im Zeitraum dieser drei Jahre zu verringern. Dabei stehen sowohl verhaltenspräventive als auch verhältnispräventive Ansätze auf dem Präventionsprogramm. Neben körperlichen und rückengefährdenden Belastungen im Beruf, wie schweres Heben oder langes Sitzen, soll auch ein Augenmerk auf den in den letzten Jahrzehnten weit verbreiten Bewegungsmangel gelegt werden. Ein weiterer Fokus liegt auf den psychischen Belastungen, die sich oftmals mit den physischen Belastungen gegenseitig beeinflussen. Alte Sprichworte, wie „es lastet auf den Schultern“, „ein Kreuz mit etwas haben“ oder „eine schwere Last tragen“, sind nicht nur mit den physischen Problemen kennzeichnet, sondern spiegeln auch die Psyche wieder, die sich beispielsweise durch Stress, Zeit- und Leistungsdruck auf den Körper langfristig auswirkt. Gemäß der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage im Rahmen dieser Präventionskampagne, die am 15. Mai 2013 in einer Pressemitteilung veröffentlicht wurden, haben bereits sieben von zehn Befragten Probleme mit dem Rücken. Diese warnenden Erkenntnisse sind Anlass rechtzeitig, für einen Ausgleich und rückenschonendes Arbeiten zu sorgen.

Rückenfit bei der Arbeit und zu Hause

Für einen Schreibtischarbeitsplatz ist es vor allem wichtig, dass der Tisch, der Stuhl und der Computer mit Bildschirm individuell auf die körperliche Größe und Statue abgestimmt sind. Vor allem sehr großen oder wirklich kleinen Menschen kann eine Einheitsbüroausstattung schwer zu schaffen machen. In diesem Fall sollte man sich nicht scheuen, an verantwortlicher Stelle im Büro, diesen Punkt anzusprechen. Oftmals können nicht nur die Bürostühle, sondern auch die Tische problemlos an individuelle Körperbedürfnisse angepasst werden. Neben dem Arbeiten empfiehlt es sich, so oft wie möglich – auch neben den üblichen Bürogängen – aufzustehen, wie zum Beispiel beim Telefonieren. Zudem ist ein Ausgleich in der Freizeit mit Ausdauersportarten, wie Schwimmen, Laufen, Walken oder auch spezielle Rückengymnastik besonders gut, um präventiv dem Rücken zu helfen und einen gesunden Ausgleich zur Arbeit zu finden. Dieses ist bei Menschen, die im Handwerk, in technischen Berufen mit erhöhtem Körpereinsatz, in der Pflege oder der Gastronomie arbeiten noch wichtiger. Hier ist zudem ein richtiger Umgang bei körperlicher Beanspruchung, wie vor allem beim Heben und Tragen, unbedingt notwendig. Neben der richtigen Technik bei körperlicher Beanspruchung, dem Einsatz von körperentlastenden Hilfsmitteln, ist auch eine gute Berufsbekleidung immerhin eine kleine Unterstützung. Berufsbekleidung sollte funktionell sein, Bewegungsfreiheit und einen hohen Tragekomfort aufweisen. Beispielsweise für die Gastronomie kann man hier passende Gastronomiebekleidung auswählen. Egal in welchem Beruf oder ob zu Hause gearbeitet wird, regelmäßige rückenentlastende Bewegung lindert nicht nur körperliche Beschwerden, sondern kann sich auch lebensverlängert auf den ganzen Organismus auswirken. Daher sollte man für seine körperliche Fitness, jetzt spätestens den Frühling oder den Sommer nutzen, um mit einem regelmäßigen Sportprogramm durchzustarten. Viele Vereine, Krankenkassen und sogar manche größere Betriebe bieten guten Ausgleichssport und spezielle Rückenkurse an. Wenn bereits stärkere Rückenproblem bestehen, sollte der Hausarzt, ein Orthopäde, ein Physiotherapeut oder Heilpraktiker aufgesucht werden. Viele Beschwerden lassen sich durch Physiotherapie und andere natürliche Heilmethoden lindern. Bei starken Schmerzen können kurzfristig Medikamente, langfristig unter Umständen  Rehabilitationsmaßnahmen helfen. Eine Operation ist immer ein Eingriff in den Körper, der vor allem am Rücken nicht ganz ungefährlich ist, und sollte immer erst die letzte Möglichkeit sein.

Dieser Beitrag wurde unter Tipps, Training abgelegt und mit verschlagwortet. Autor:

Bildquelle: Flickr.com BY-ND © Shiatsu Loft Berlin