Der richtige Augenschutz für Sonnenanbeter

Endlich ist es Sommer und die Menschen drängt es in die frische Luft. Egal ob aufs Land, die Berge oder an den Strand. Gerade in den Urlaubstagen  wünschen sie sich ordentlich viel Sonne. Der Sonnenschutz für die Haut ist dabei selbstverständlich. Unsere Haut meldet sich mit heftiger Hautrötung, wenn die Dosis der UV-Strahlen zu hoch wird. Sonnencremes im Urlaubsgepäck sind für Urlauber zur Selbstverständlichkeit geworden.

Spiegelung in Sonnenbrille

Anders ist es mit den Augen. Den meisten Urlaubern ist die schädliche Wirkung der UV-Strahlung auf ihre Augen kaum bewusst. Sie tragen eine Sonnenbrille, weil die getönten Brillengläser das helle Licht dämpfen, und sie sich nicht geblendet fühlen. Tatsächlich ist der Augenschutz durch Brillengläser ein viel komplexerer Vorgang. Die abnehmende Schutzwirkung der Ozonschicht und die extremen Sonnenstrahlen an hellen Sonnentagen am Strand oder im Gebirge setzten die Augen einer verstärkten UV-Strahlung aus.

Augenschutz auch an bewölkten Tagen

Wolken halten rund 50% der Strahlung ab und  bieten keinen ausreichenden Schutz vor der Strahlung. Selbst an bewölkten Tagen kann durch Reflexion auf dem Wasser und dem Schnee die  UV-Belastung deutlich über unseren gewohnten Werten liegen. Das tückische an Lichtschäden  ist, dass sie in geringen Dosen schmerzlos sind und Lichtschäden kaum heilen. Die Menschen nehmen die Belastung überhaupt nicht wahr. Doch eine zu hohe Strahlung kann die Sehzellen im Auge dauerhaft schädigen. Als Spätfolge können sie grauen Star auslösen.

Worauf ist beim Sonnenbrillenkauf achten?

Moderne Sonnenbrillen halten durch besondere Beschichtungen diese Strahlungen zurück. Außerdem vermindert sie durch Polarisation den Streulichteinfall. Doch es gibt noch wesentlich mehr Punkte, auf die beim Kauf einer Sonnenbrille zu achten ist.

Design

Nicht nur die Gläser, auch das Design einer Brille hat wichtige Schutzfunktion. Entscheidend für den Schutz ist, wieviel Sonnenlicht seitlich oder von oben und unten hinter die Gläser gelangen. Qualitätsbrillen mit hoher Schutzwirkung sind deshalb besonders enganliegend und lassen nur einen kleinen Spalt zwischen Brillengestell und Gesicht des Trägers frei. Gut sitzende Brillen sind der Gesichtsform ihres Trägers angepasst. Sie sitzen fest auf der Nase, ohne zu drücken und die Glasgröße ist der Augenform angemessen. Breite Bügel oder Brillengläser, die sich an den Rändern um die Augen herumziehen halten Streulicht ab.

Spezieller Schutz für Kinder und Jugendliche

Was für die Haut gilt, gilt auch für die Augen. Erst die Augen von Erwachsenen haben genügend Eigenschutz entwickelt, um größere Strahlungsbelastungen auszuhalten. Kinder unter 1 Jahr sollten überhaupt nicht während der Mittagszeit draußen sein, Kinder und Jugendliche nur, wenn sie guten Augenschutz tragen.

Helle Augen schützen

Helle Augen sind empfindlicher gegen UV-Strahlen als dunkle Augen. Sie lassen mehr Licht bis zur Netzhaut durchdringen.

Achtung vor dunklen Gläsern

Dunkle Gläser ohne UV-Schutz bieten nur vermeintlichen Schutz. Tatsächlich bewirken sie, dass sich die Pupillen durch die Verdunklung noch mehr weiten und deshalb verstärkt gefährliche Strahlung auf die Netzhaut fallen lassen.

Vorsicht bei phototropen Gläsern

Phototrop bedeutet, dass sich die Farbe der Gläser unter Lichteinfluss verändern kann. Diese Gläser  sind für den allgemeinen Gebrauch in der Stadt oder während des Autofahrens durchaus ausreichen, gehen mit ihrem Spektrum jedoch nicht in die Extrembereiche hoher UV-Strahlungen. Für eine Bootsfahrt auf der Ostsee oder einen Skiausflug ins Hochgebirge bieten sie zu wenig Augenschutz.

UV-Schutz

Eine gute Sonnenbrille ist mit der Bezeichnung 100% UV-Schutz bis 400 Nanometer (UV-400) deklariert.

 Blaulicht-Filter für den Strandurlaub

Das Sonnenlicht setzt sich aus unterschiedlichen Lichtarten zusammen. Augenärzte warnen vor allem vor Blaulicht  (400 – 500 Nanometer Wellenlänge), das sich verstärkt über Schnee- und Wasserflächen sammelt. Wer in diesen Gebieten Urlaub machen will, sollte beim Brillenkauf auf eine Brille achten, die einen speziellen Blaufilter besitzt.

Rotlichtfilter für das Hochgebirge

Im Gebirge gibt es einen verstärkten Infrarotanteil im Licht. Sonnenbrillen für diese Urlaubsregion brauchen stärkere Gläser und eine Infrarotabsorption. Außerdem sollten diese Brillen möglichst breite Bügel haben. Sie sind der Seitenschutz und halten  seitlich einfallendes Streulicht vom Auge fern.

Farbton der Gläser

Die Tönung eines Brillenglases reduziert das sichtbare Licht und schützt die Netzhaut vor Helligkeit und Geblendetwerden. Der Tönungsgrad richtet sich nach der Lichtempfindlichkeit oder dem Einsatzzweck der Brille. Der Farbton oder die Tönung eines Glases sagt jedoch nichts über den UV-Schutz aus. Dieser muss beim Kauf der Brille extra ausgewiesen sein.

Tönungskategorien

Für Sonnenbrillen werden vier Tönungskategorien unterschieden: Kategorie 1: 20 – 57% Tönung für bedeckte Tage Kategorie 2: 57-82 % Tönung für normale Sommertage in Mitteleuropa Kategorie 3: 80-92% Tönung für Wasserflächen, Strand und Berge sowie südeuropäische Ländern Kategorie 4: 92 -97% Tönung für Hochgebirge und Gletscher.