Ein stechender Schmerz in der Wade, verkrampfte Hände oder Füße – für viele Sportler sind Muskelkrämpfe nach langem Ausdauer- oder Krafttraining nichts Ungewöhnliches. Doch was steckt hinter den Krampfschmerzen, und sind sie tatsächlich immer harmlos?
Muskelkrämpfe durch Überlastung oder Mineralstoffmangel
Ein Muskelkrampf ist eine ungewollte und ungewöhnlich starke Anspannung der Muskeln. Für die Entstehung solcher Krämpfe ist eine Fehlreaktion der Nerven verantwortlich, die das willkürliche Zusammenziehen sämtlicher Muskelfasern im betroffenen Muskel zur Folge hat. Der Grund ist häufig eine Überlastung der Muskeln beim Ausdauertraining oder Kraftsport; daneben kann aber auch ein Mineralstoffmangel den Krampf auslösen. Vor allem ein Mangel an Calcium oder Magnesium führt bei intensivem Ausdauer- oder Krafttraining oft zu Krämpfen. Weitere Ursachen sind eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr sowie ein hoher Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen während des Trainings. Auch hier verliert der Körper mit der Flüssigkeit zugleich wichtige Mineralstoffe.
Nicht immer harmlos: Muskelkrämpfe während des Trainings
Muskelkrämpfe treten vor allem im Bereich der Waden auf, die insbesondere bei Ausdauersportlern stark beansprucht werden. Aber auch in anderen Muskelgruppen, etwa in Händen oder Füßen, kommt es bei einer Überlastung gelegentlich zu Krämpfen. In der Regel sind derartige Muskelkrämpfe harmlos und können sofort gelöst werden. Bei häufig auftretenden Muskelkrämpfen können jedoch auch eine chronische Mangelerscheinung oder sogar schwere Stoffwechselstörungen, wie etwa Diabetes oder eine Nierenschwäche, die Ursache sein. Vorsicht ist bei regelmäßig wiederkehrenden Muskelkrämpfen geboten, die scheinbar grundlos auftreten und über einen Zeitraum von mehreren Minuten hinweg anhalten. Auch begleitende Symptome wie Taubheitsgefühle oder Schwellungen deuten möglicherweise auf eine Erkrankung hin.
Muskelkrämpfen gezielt vorbeugen
Ausdauer- und Kraftsportler können Muskelkrämpfen gezielt vorbeugen, indem sie auf eine ausgewogene und mineralstoffreiche Ernährung achten. Bei einer hohen Beanspruchung, etwa im Leistungssport, kann außerdem eine ergänzende Zufuhr einzelner Mineralstoffe nötig sein. Ebenso entscheidend ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während und nach dem Training, um den Flüssigkeitsverlust durch starkes Schwitzen auszugleichen. Darüber hinaus sollten alle beanspruchten Muskelgruppen vor dem Training gründlich aufgewärmt und gedehnt werden. Auf diese Weise werden die Muskeln geschmeidig und neigen weniger zu Krämpfen. Für Personen, die nicht voll und ganz im Training stehen, gilt der Grundsatz, dass der Körper behutsam an die Belastung gewöhnt werden sollte, statt von Beginn an mit einer hohen Intensität zu trainieren. Wenn beim Training doch einmal ein Krampf auftritt, sollte der Muskelreflex nach Möglichkeit durch behutsames Dehnen unterbrochen werden. Treten solche Krämpfe in der Nacht auf, kann auf muskelentkrampfende Mittel aus der Apotheke zurückgegriffen werden, um die Schmerzen zu lindern. Auch ein äußerliches Massieren des Muskels hilft dabei, den Krampf zu lösen und den betroffenen Muskel wieder zu lockern.