Was macht Sport eigentlich zu Sport?

Wer an Sport denkt, der hat anstrengende Aktivitäten im Sinne, bei denen man schwitzt, leidet und ganz schön aus der Puste kommen kann. Am häufigsten treiben die Deutschen dabei Laufsportarten, wie Joggen. Danach folgen sportliche Aktivitäten mit dem Fahrrad, im Wasser und im Fitnessstudio. Eine klare Sache könnte man jetzt meinen, wären da nicht Sportarten, bei denen man ins Grübeln kommen kann. Ist von Schach, Golf und Angeln die Rede, so ist meist auch das Anhängsel „Sport“ mit dabei. Aber was rechtfertigt Schachsport, Golfsport und andere als echte Sportarten. Die Asiaten gehen da sogar noch weiter, nämlich mit E-Sports.

Golfsport – kein Altherrensport mehr

Lange Zeit galt Golf als eine Betätigung für reiche, ältere Herren. Doch dieses Image konnte der Golfsport abstreifen. Golfklubs und Mitgliedschaften in Vereinen sind längst nicht mehr so teuer, wie die meisten denken. Golf ist zu einer Sportart für viele Menschen geworden. Und Golf darf gerne als Sport bezeichnet werden. Was nach einem entspannten Sport aussieht, kann ganz schön anstrengend sein. Der größte Teil des Golfens besteht nämlich nicht aus dem Schlagen des Balls, sondern aus Laufen. Etwa neun Kilometer legen die Golfer bei einer klassischen Runde Golf zurück, je nach Feld mal mehr mal weniger.

Die vielen Stunden an der Luft, einschließlich des vielen Laufens, sind gut für die Gesundheit. Golf ist kein super anstrengender Sport, aber für Körper und Geist wird dennoch etwas Gutes gemacht. Ein weiterer Aspekt, der Golf als Sportart rechtfertigt, ist die internationale Organisation mit Wettbewerben. Die Regularien beim Golfspielen sind klar festgelegt und in jedem Land gleich. Besonders bekannt ist der Ryders Cup, der alle zwei Jahre ausgetragen wird und große mediale Aufmerksamkeit bekommt. Golfspielen kann aber trotzdem jeder. Wer gerne lange an der frischen Luft ist und sich nicht zu sehr anstrengen möchte, für den ist Golf die richtige Wahl.

Schach – eine Ausnahme

Spätestens beim Schach gerät man wirklich ins Grübeln. Wo ist hier das sportliche Element? Es sitzen schließlich nur zwei Spieler an einem Tisch. Und das Bewegen der Figuren und stoppen der Zeit kann ja wohl kaum der Auslöser für die Bezeichnung Schachsport sein. Die Sache geht bis weit in die Vergangenheit zurück. Noch lange bevor der Sportbund gegründet wurde, gab es den Schachbund, der Mitbegründer und Mitglied des Sportbunds ist. So konnte Schach zu einer Sportart werden, auch wenn man keine sportlichen Elemente sieht. Gerne wird Schach daher als Denksport bezeichnet.

E-Sports – was ist das denn?

Der Begriff E-Sport kursiert in letzter Zeit immer häufiger durch die Medienlandschaft und im Netz. Doch was hat es mit E-Sport auf sich? E-Sport ist die Abkürzung für Electronic Sport und lässt sich ins Deutsche mit „elektronischer Sport“ bezeichnen. Eigentlich ein Widerspruch in sich. Denn Sport vor dem Bildschirm zu spielen und digitale Charaktere zum Schwitzen zu bringen ist nun wirklich kein Sport. Aber warum ist E-Sport in so vielen Ländern trotzdem als Sportart anerkannt, vor allem in asiatischen Ländern? Was macht E-Sport zu einer Sportart wie jede andere?

Dass E-Sport in Asien als Sportart anerkannt wird und auch bei den Asienspielen als Sportart zugelassen ist, verwundert kaum. Denn Videospiele und Technik finden in vielen asiatischen Ländern, allen voran Japan, Südkorea und China großen Anklang. Die besten Gamer kommen nicht ohne Grund aus diesen Ländern. Auch hier gilt es wieder, die Eigenschaften zu untersuchen. Sport verbindet Menschen, E-Sport auch. Es gibt wie bei anderen Sportarten auch im E-Sports Wettbewerbe und Duelle. Darüber hinaus sollte auch die physische Anstrengung nicht unterschätzt werden. Medizinische Untersuchungen ergaben, dass ein Gamer ähnliche Stressmomente erleben, wie Leistungssportler. Dementsprechend sind auch Herzschlag und Atmung erhöht, was durchaus als Anstrengung interpretiert werden kann. Bis E-Sport allerdings international anerkannt wird, dauert es wohl noch eine Weile.