Süßstoffe mit echtem Geschmack nach Zucker, jedoch ohne jegliche Kalorien und Kohlenhydrate. Was nach einem Geschenk des Himmels klingt, ist in Wahrheit ein synthetisch hergestelltes Labor-Produkt. Die Rede ist von Aspartam, welches in unzähligen zuckerfreien Diätprodukten enthalten ist. Zu diesen Lebensmitteln zählt auch die Zero-Reihe von Coca Cola. „Mit echtem Geschmack und Zero Zucker“ wird in unzähligen Kampagnen für den Süßstoff geworben. Doch wie gesund ist Aspartam wirklich?
Ist Aspartam gesundheitsschädlich?
Der Süßstoff wurde erstmals 1965 von einem Chemiker entdeckt und befindet sich seit 1990 in Lebensmitteln auf dem deutschen Markt. Die Zulassung des Süßstoffs zog sich über Jahre hin, da verschiedene Studien Aspartam, welches auch NutraSweet genannt wird, für krebserregend erklärten. Die bekannteste dieser Nachforschungen betrifft ein Experiment, bei welchem zwei Gruppen von Ratten mit dem Süßstoff gefüttert wurden. Dabei erkrankten die Aspartam-Ratten häufiger an Gehirntumoren als die andere Gruppe. Dieses Ergebnis löste jedoch schwere Diskussionen unter Experten aus. Einige der Befürworter von Aspartam legten dar, dass Ratten im höheren Alter sowieso häufig an Karzinogen leiden und damit das Studienergebnis weniger repräsentativ als zufällig sei. Dass diese Experten recht behalten sollten, bestätigte 2005 die europäische Stiftung für Onkologie und Umweltforschung und ein Jahr später auch das US National Cancer Institut, nachdem diese eigene Studien zu dieser These vorgenommen hatten.
Jedoch wurde medizinisch bestätigt, dass Aspartam tatsächlich bei der Verdauung den giftigen Methylalkohol freisetzt. Dieser Stoff, besser bekant als Methanol, führt bei hoher Dosierung und häufiger Einnahme zu einer chronischen Vergiftung. Daraus resultieren Stoffwechselerkrankungen, die letzten Endes auch zum Tod führen können. Im deutschlandweitem Wettbewerb Jugendforscht, haben die Schüler Silvia Görlach und Sebastian Frank den Verdauungsvorgang von Aspartam untersucht. Als Ergebnis präsentierten die beiden jungen Forscher zum einen, dass Methanol durch den Verzehr von Aspartam freigesetzt wird. Auf der anderen Seite entsprachen diese Mengen jedoch keinerlei Gefährdungspotenzial. Laut der Untersuchung müsste ein Mann knapp 200g und eine Frau knapp 150g AminoSweet pro Tag zu sich nehmen, um wirklich von dem entstehenden Methylalkohol gefährdet zu sein. Die EU rät daher zu einer Höchstdosierung von 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Ein Verzehr dieser Tagesmenge ist jedoch eher utopisch, da man so circa 40 Liter Cola Zero pro Tag trinken müsste. Dass eine solche Dosierung ungesund ist, kann man sich aber auch ohne Studien denken.
Dennoch raten wir dazu, lieber auf Produkte ohne den synthetischen Süßstoff zurückzugreifen und auf aspartamhaltige Lebensmittel zu verzichten. Zumal Aspartam auch eine Phenylalaninquelle enthält. Dieses Phenylalanin ist für die Menschen sehr gefährlich, die unter der angeborenen Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie leiden. Wer diese Krankheit jedoch nicht hat, und ab und zu mal ein Glas mit zuckerfreier Cola trinkt, braucht sich über eventuelle Folgen keine Gedanken zu machen.
Kann man mit Süßstoffen wirklich abnehmen?
Null Kalorien, keine Kohlenhydrate und trotzdem ein süßer Geschmack. Süßstoffe könnten die perfekte Lösung für viele Diäten sein. Es existieren jedoch zwei grundlegende Thesen, die Stoffe wie Aspartam für Gewichtszunahmen verantwortlich machen und diese daher während einer Diät eher hinderlich sind.
Die erste These greift auf die Insulinproduktion des menschlichen Körpers zurück. Sie besagt, dass der Körper bei süßem Geschmack im Mund mehr Insulin produziert als beispielsweise bei Wasser. Da Süßstoff jedoch kein Zucker enthält, kann das Insulin an dieser Stelle nicht ansetzen und es kommt im Körper zu einer Unterzuckerung. Diese löst wiederum ein Hungergefühl aus, da der Körper nun schnell auf Kohlenhydrate und vor allem Zucker zurückgreifen will. Das Ergebnis ist also, dass der Körper durch den Verzehr von Cola Zero zusätzliche Nahrung aufnehmen will und man daher mehr isst, als wenn man diesen Stoff nicht zu sich genommen hätte. Zahlreiche Studien beweisen jedoch, dass ein sogenannter Heißhunger nicht mit der Aufnahme von Süßstoffen korreliert. An dieser Stelle kann also ohne Bedenken auf Getränke wie Coca Cola Zero zurückgegriffen werden.
Eine andere These besagt, dass Süßstoffe wie Aspartam die Fettanlagerung im Körper begünstigen und man so durch die Einnahme nicht ab-, sondern zunimmt. Befürworter dieser These argumentieren häufig damit, dass Süßstoffe in der Mastzucht eingesetzt werden. Studien belegen, dass auch Ratten durch die Fütterung mit Aspartam an Körpermasse zugelegt haben. Der Grund ist dabei ganz einfach. Der Körper reagiert auf süße Mahlzeiten mit einem besonderen Drang, die offensichtlich erhöhte aufgenommene Kalorienmenge abzubauen. Da durch Light-Produkte diese Kalorien jedoch nicht zustande kommen, baut der Körper diesen Drang ab. Die Folge ist, dass der Körper sich auch bei wirklichen Kalorienbomben nicht mehr bemüht. Dies führt demnach zu einer Zunahme der Körpermasse.
Da genau diese These bislang eher bestätigt als widerlegt ist, raten wir nicht dazu auf Light-Produkte wie Coca Cola Zero zurückzugreifen. Wer wirklich abnehmen will, schafft dies nur durch Verzicht auf Kalorienbomben. Wer versucht den Körper auszutricksen, zieht jedoch in der Regel den kürzeren und erreicht damit das Gegenteil.