Judo ist Kampfkunst, Persönlichkeitsförderung und Bewegungskultur zugleich: Auf der einen Seite lernen die Judo-Kämpfer (Judoka) Körper und Geist auf effiziente Weise einzusetzen um sich beispielsweise in der Kunst der Selbstverteidigung zu bewegen. Auf der anderen Seite werden Disziplin, Ausdauer und gegenseitiger Respekt gelehrt. Im Idealfall bewirkt Judo eine Persönlichkeitsentwicklung, die zu einem höfflichen und hilfsbereiten Umgang mit den Mitmenschen führt – weshalb der Judo-Meister niemals aufhört Judo zu praktizieren, auch wenn er sich nicht im Training oder Wettbewerb befindet.
Der Judoanzug besteht aus Oberteil, Hose und Gürtel
Grundlage für das Training ist der Judoanzug, der Judogi genannt wird und insgesamt aus drei Teilen besteht: Einem Oberteil (Uwagi), einer Hose (Zubon) und einem Gürtel (Obi). Dieser sorgt nicht nur dafür, dass das Oberteil zusammen gehalten wird – und folglich bei der Ausführung bestimmter Bewegungen korrekte Griffe am Oberteil möglich sind. Weiterhin symbolisiert der Gürtel den Ausbildungsstand des Judoka. Selbst Anfänger müssen einen Gürtel tragen (weiß), die höchste Auszeichnung für einen Schüler ist der braune Gürtel. Der berühmte schwarze Gürtel erhält ein Judo-Meister mit 5. Dan-Grad. Höher ist lediglich der rot-weiße bzw. rote Gürtel, der nach deutschen Wettkampf-Statuten nicht erkämpft wird, sondern verliehen. Der Judoanzug selber unterliegt keinem Farbschema. Weit verbreitet sind weiße Judoanzüge, aber auch blaue oder schwarze sind denkbar.
Material und Größe müssen beim Judoanzug stimmen
Judo ist eine Kampfsportart bei der die Kämpfer hohen Körpereinsatz zeigen, sich an der Kleidung festhalten und auf den Boden ziehen. Wichtig ist daher, dass der Judoanzug hohen Belastungen standhält. Die Hose muss zusätzlich vor schmerzvollen Schürfwunden schützen, wenn man über die Matte rutscht. Eine lange Hose ist zu empfehlen, wenn gleich man im Handel auch kurze und dreiviertellange Hosen findet. Ideal sind Judoanzüge aus 100 % Baumwolle, da diese sehr robust sind und gleichzeitig genügend Freiraum beim Training bieten. Für ausreichend Bewegungsfreiheit muss der passende Judo Anzug für Kinder und Erwachsene auch die richtige Größe haben. Ein Judoanzug, der zu klein oder zu groß ist, behindert den Kämpfer in seinen Ausführungen enorm. Da beim Judoanzug Form und Schnitt weniger wichtig sind, werden die Größenangaben in Körpergrößen gemacht. Zwischen den Anzügen liegen immer 10 cm, so dass es bspw. Anzüge in 130 cm, 140 cm und 150 cm gibt. Wer sich zwischen zwei Größen befindet, kann sich an eine Faustregel halten: So gelten die Größen immer 5 cm bis zu kleineren bzw. größeren Größe. Ein 133 cm größer Kämpfer wählt daher den Judoanzug 130 cm, ein 156 cm großer Judoka den Anzug mit 160 cm.