Ein alter Bekannter – der Muskelkater

Wenn der Frühling in den Startlöchern steht, juckt es in den Waden und wir möchten wieder raus. Die Sonne genießen, uns bewegen, Sport machen. Viele fürchten nach der ersten richtigen Belastung nach längerer Zeit einen Muskelkater. Andere kennen viele Geheimtipps, wie sich der gemeine Kater gar nicht erst breit machen kann. Was ist Wahrheit und was Mythos? Lassen Sie uns mit einigen Fakten Klarheit schaffen.

 

Was ist denn eigentlich Muskelkater?

Muskelkater tritt meist 24 bis 48 Stunden nach einer starken oder ungewohnten körperlichen Belastung auf und kann uns bis zu sieben Tage lang ein treuer Begleiter bleiben. Bis vor einiger Zeit war man überzeugt, dass Laktateinlagerungen in der Muskulatur die Ursache für Muskelkater sind. Mittlerweile geht man davon aus, dass Muskelkater ein Zerreißungsphänomen ist, auf das der Körper mit Reparaturmaßnahmen reagiert. Es entstehen währende des Trainings so genannte kleine Mikrotraumen (kleine Verletzungen), die der Körper nach der Belastung heilt. Experten sehen darin den Grund für die Muskelschmerzen. Meisten wird Muskelkater durch exzentrische Kontraktionen ausgelöst.

Hausmittel gegen Muskelkater?

Nicht nur im Internet kursieren viele Tipps, wie man einen Muskelkater mit Hausmitteln besiegen oder vermeiden könne. So aktiviere zum Beispiel ein Bad im Oregano-Sud die körpereigenen Abwehrkräfte und eigne sich deswegen hervorragend bei Muskelkater. Auch ein Bad in einem Senfmehl-Sud bringe den Kreislauf in Schwung und löse Muskelverspannungen. Eine andere Seite empfiehlt den Verzehr von Kartoffel- oder Gemüsesuppe und das Lutschen von Zitronenscheiben. Auch der Genuss von einem Brei aus Gänseblümchen wird als probates Mittel gegen Muskelkater angepriesen. Das Gute ist: Schaden werden diese Vorschläge wohl kaum, aber helfen?

Offizielle Meinung ist, dass es noch kein Mittel gibt, das Muskelkater behandelt oder vermeidet. Wärme wird allgemein empfohlen und als wohltuend empfunden. Mit Massagen, Bürsten und ähnlichem sollten Sie allerdings sehr vorsichtig sein. Das kann oft mehr kaputt machen als helfen.

Was kann ich gegen Muskelkater tun?

Wärme weitet die Gefäße, sorgt für eine gesteigerte Durchblutung und kümmert sich so um den Abtransport der ungewollten Stoffe. Baden oder Sauna können hervorragende Maßnahmen bei einem Muskelkater sein. Auch eine zusätzliche Versorgung mit Calcium und Magnesium wirkt sich positiv auf den Muskelkater aus. Sie spielen eine wichtige Rolle im Muskelstoffwechsel und können zum Beispiel über Milch, Haferflocken und Bananen eingenommen werden. Ob Sie bei einem Muskelkater weiterhin Sport machen dürfen, hängt von der Stärke der Schmerzen ab. Haben Sie sehr starke Schmerzen, sollten Sie intensive Bewegung lieber vermeiden. Ist der Muskelkater mittel bis schwach, bietet es sich an, ausgleichenden Sport locker zu betreiben.