Wie die Ernährung unser Wohlbefinden steuert

Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis eines gesunden und zufriedenen Lebens. Sie steuert nicht nur unser Gewicht, sondern auch unser Wohlbefinden, die Vitalität und schützt uns vor Krankheiten. Der Steuermann Ernährung ist für zahlreiche Prozesse in unserem Körper verantwortlich. Wir selbst haben es daher in der Hand, diese richtig auszubalancieren.

Vieles ist möglich

Die Ernährung steuert nicht nur zahlreiche Funktionen des Körpers, sie ist auch hauptverantwortlich für das Körpergewicht. Das beste Training ist sinnlos, wenn man tagtäglich Pizza, Burger und Kebab in sich hineinstopft. Ein spektakuläres Beispiel für Veränderung lieferte vor einiger Zeit der Personal-Trainer Mike Vacanti.

Er betreute zwei professionelle Pokerspieler, die zu-, bzw. abnehmen wollten. Die beiden Brüder Matt und Jamie Staples schlossen eine sogenannte Ereigniswette ab. Dabei geht es darum die eigenen geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu beweisen und zu gewinnen. Die Pokerprofis wollten innerhalb eines Jahres ein annähernd gleiches Körpergewicht erreichen. Das Problem bestand darin, dass ein Bruder fast 78 Kilogramm mehr wog als der andere. Mike Vacanti schaffte das Wunder. Er verordnete ein striktes Ernährungsprogramm und einen Trainingsplan für Anfänger, der sich langsam steigerte. Das führte schlussendlich zum Erfolg. So ein Programm ist natürlich nicht zur Nachahmung empfohlen. Aber es beweist, dass eine Veränderung möglich ist.

Vegane Ernährung beeinflusst die Knochendichte

Dass Ernährungs-Modetrends nicht immer eine gute Idee sind, beweist eine aktuelle Meta-Analyse aus Österreich. Dort ernähren sich rund zwei Prozent der Bevölkerung vegan. Damit verzichten sie auf Milchprodukte, die eine große Menge Kalzium enthalten. Dass dies zu einem Mangel führen könnte, wurde schon länger vermutet. Schließlich ist Kalzium wichtig für den Knochenaufbau. Die Meta-Analyse untersuchte 20 verschiedene Studien mit 37.000 Teilnehmern. Die Probanden kamen aus Europa, Asien und den USA. Sie fand heraus, dass das Knochenbruchrisiko bei Veganern um ein Drittel erhöht ist. Das Ergebnis wurde von einer weiteren Studie bestätigt, die einen Zusammenhang von Diät und vermehrten Knochenbrüchen feststellte. Betroffen sind Personen aller Altersgruppen.

Ronald Dorotka, Präsident des Berufsverbandes der Österreichischen Fachärzte für Orthopädie, warnte nun eindringlich davor, ganz auf tierische Produkte zu verzichten. Die vegane Ernährung selbst stelle zwar kein Risiko für den Körper dar, doch der Verzicht auf Milchprodukte, Fisch, Eier und Fleisch könne zu einem Verlust von Knochenqualität führen. Bestandteile wie Kalzium und Vitamin D sind gerade im Wachstumsalter essentiell für den menschlichen Körper. Gefragt sei daher eine richtige vegane Ernährung. Diese sollte darauf abzielen, Mangelerscheinungen zu verhindern. Veganer können dem vorbeugen, indem sie auf ausreichend pflanzliche Eiweiß-Lieferanten, Nüsse und Gemüse achten. Genügend Bewegung an der frischen Luft kurbelt die Vitamin D-Produktion an.

Wundermittel Sellerie

Für die Suche nach dem neuesten Superfood begeben sich Ernährungsbewusste oftmals kulinarisch in weit entfernte Länder. Dabei ist das Gute so nah. Das beste Beispiel dafür ist Sellerie. Das unscheinbare Gemüse mit dem prägnanten Geschmack wird in unserer Küche gerne als Geschmacksverstärker verwendet. Doch Sellerie kann noch sehr viel mehr. Anthony William, der Begründer der Selleriesaft-Bewegung, sieht die Pflanze als echtes Wundermittel. Selleriesaft stimuliert den Stoffwechsel und die Entgiftung des Körpers. Er bekämpft unerwünschte Viren und Bakterien, verbessert das Hautbild und wirkt dem Alterungsprozess entgegen. Der natürliche Appetitzügler hilft auch beim Abnehmen.

Diese Lebensmittel machen müde

Kaum zu glauben, aber diese Lebensmittel machen den Körper müde. Deren Wirkung wurde wissenschaftlich bestätigt. Wissenschaftler der Taipei Medical University haben herausgefunden, dass ausgerechnet die Vitamin C-Weltmeister Kiwis Müdigkeit auslösen. Walnüsse sind da nicht viel besser, auch sie machen schläfrig.

Verantwortlich dafür ist der Wirkstoff Melatonin. Dieses Hormon reguliert den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen. Kirschen enthalten ebenfalls Melatonin und wirken daher ähnlich wie Walnüsse. Den gleichen Effekt erzielen fette Fische wie Lachs und Hering. Deren Omega-3-Fettsäure kann die Produktion von Melatonin im Körper anregen. Bohnen hingegen enthalten jede Menge an B-Vitaminen. Diese unterstützen den Körper bei der Produktion des Glückshormons Serotonin. Das ist wiederum die Basis für die Herstellung des Schlafhormons Melatonin. Natürlich funktionieren diese Lebensmittel auch andersherum. Wer am Abend nicht einschlafen kann, der sollte einfach einmal diese natürliche Alternative zu Medikamenten ausprobieren.

Diese Beispiele zeigen deutlich, dass die Ernährung den Körper steuert. Wer sich dessen bewusst ist, kann sein Leben dramatisch beeinflussen. Wohlbefinden ist so einfach erreichbar, wenn man dem Steuermann Ernährung das Ruder überlässt.