Badminton ist eine beliebte Sportart in Deutschland. Die Indoor-Sportart ist auch in Großstädten ohne viele Außenflächen möglich, kann von Jung und Alt betrieben werden und braucht keine teure Ausrüstung. Neben geeignetem Schuhwerk und Federbällen (Anfänger, Fortgeschrittene, Profis) ist insbesondere der Schläger wichtig. Worauf muss dabei geachtet werden?
Entwicklung der Schläger
Vor Jahrhunderten waren die Badmintonschläger vollständig aus Holz gefertigt. Später wurde der Schlägerkopf, also der runde Part, mit dem der Shuttlecock (der Federball beim Badminton) geschlagen wird, mit Naturdärmen besaitet.
Ab den 1960ern wurden die Schläger aus einem Stück und zunehmend aus Materialien wie Graphit, Carbon, Boron oder Keramik, beziehungsweise bestimmten Mischungen dieser Stoffe hergestellt.
Kategorien und Preise
Wie bei den Federbällen besitzen Schläger unterschiedliche Eigenschaften. Sie sind für Anfänger oder für Fortgeschrittene produziert. Dadurch variieren auch die Preise sehr stark. Im Netz findet man eine große Auswahl an Badmintonschlägern, die preislich zwischen 15 und 150 Euro liegen. Das Einsteigermodell „Bisi Classic“ von Talbot Torro gibt es beispielsweise schon für unter 20 Euro.
Zudem sollte man darauf achten, ob die Schläger für beide Geschlechter entwickelt sind (Unisex) oder ob sie für ein Geschlecht produziert wurden.
Badmintonschläger vs. Tennisschläger
Die Form beider Schläger ähnelt sich zwar. Jedoch sind Badmintonschläger im Normalfall leichter. Der häufig aus einer einzigen Metallstrebe produzierte Griff ist dünner, ebenso wie die Besaitung, die bei Tennisschlägern zumeist stärker ist. Aus diesen Gründen sollten niemals Tennisschläger beim Badminton verwendet werden.
Gewicht
Einsteigermodelle wiegen etwa 120 Gramm. Profimodelle besitzen mit 70 bis 80 Gramm noch deutlich weniger Gewicht. Vielfach ist insbesondere bei Einsteigerschlägern ein Stahlkopf auf den Stahlschaft aufgeschraubt. Leichtere Schläger sind aus den genannten Materialien wie Carbon gefertigt.
Rahmen
Ein unflexibler Rahmen liefert grundsätzlich einen präziseren Schlag. Er verhindert die Vibration, welche beim Auftreffen des Shuttlecocks auf die Besaitung entsteht. Wenn eine falsche Schlagtechnik und ein vibrierender Schläger zusammenkommen, entsteht bei ungeübten Spielern nach einer Weile der bekannte Tennisarm. Allerdings wird der Sweet Spot kleiner, je steifer der Rahmen ist. Daher ist er für professionelle Spieler geeignet.
Sweet Spot
Der Sweet Spot ist die Fläche auf dem Schläger, mit der der Federball effizient geschlagen wird. Diese Fläche wird entsprechend größer, wenn der Rahmen flexibler ist. Daher sollten Kinder, Anfänger und Frauen letztere Typen von Badmintonschlägern auswählen, um armschonend zu spielen. Fortgeschrittene können dagegen durch ihren harten, präzisen Schlag mit einem deutlich kleineren Sweet Spot bei einem steiferen Rahmen auskommen.
Besaitung
Last but not least ist es auch wichtig, wie der Badmintonschläger bespannt ist. Für Anfänger genügen hier einfache, günstige Kunststoffsaiten. Naturdarm wird heutzutage nur noch selten verwendet. Einsteigermodelle können etwas weicher gespannt werden, was wie der Rahmen Auswirkungen auf den Sweet Spot hat. Sie bieten eine überdurchschnittliche Ballkontrolle und sind lange haltbar. Härter bespannte Schläger eignen sich für professionelle Spieler.
Die Zugbelastung bei durchschnittlichen Schlägern liegt zwischen 7 und 13 Kilogramm. Bei Profimodellen kann sie über 16 Kilogramm betragen. Beim Badminton werden im Allgemeinen die Quersaiten mit etwa 0,5 bis 1 Kilogramm härter bespannt als die Längssaiten. Wer all diese Hinweise beachtet, wird einen für das eigene Fertigkeitslevel geeignete Modell finden.