Sport mit Insulinpumpe: geht das?

Diabetes ist ein wachsendes Problem in der Bevölkerung. Immer mehr Menschen werden Opfer der im Volksmund genannten Zuckerkrankheit. Während Typ 1 Diabetes für viele Betroffene unweigerlich im Kindes- und Jugendalter auftritt, ist Typ 2 Diabetes häufig durch die Lebensumstände bedingt.

So oder so arbeitet die medizinische Forschung daran, das Leben von Menschen mit Diabetes (Typ 1 oder 2) einfacher zu machen. Besonders für Menschen des Typ 1 Diabetes wurde daher die Insulinpumpe entwickelt. Sie kann dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und ein fast normales Leben zu ermöglichen.

Sport und Diabetes: Hand in Hand?

Sport ist gesund. Was für alle Menschen gilt, ist jedoch für Menschen mit Diabetes besonders wichtig. Denn eine Diabeteserkrankung erhöht die Anfälligkeit für verschiedene andere Leiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder erhöhten Blutdruck. Sport wirkt diesen und weiteren Krankheiten entgegen.

Außerdem kann Sport dabei helfen, das Gewicht beziehungsweise den Körperfettanteil zu reduzieren – das führt dazu, dass der Körper weniger Insulin braucht und somit der Insulinbedarf gesenkt wird. Auch Muskeln unterstützen die Regulierung des Insulinhaushalts, der bei Diabetikern gestört ist.

In Absprache mit einem Arzt wird Sport daher fast allen Menschen mit Diabetes empfohlen. Allerdings gibt es selbstverständlich einiges zu beachten, was den Durchschnittssportler nicht betrifft. Zum Beispiel die Überwachung des Blutzuckerspiegels vor, während und nach dem Training.

Insulinpumpen: Was leisten sie?

Die meisten Diabetiker spritzen sich ihr Insulin. Mittels eines vorbereiteten Diabetiker-Sets, das unter anderem das Insulin selbst und eine entsprechende Spitze (auch: Pen) enthält, wird Blutzucker gemessen und entsprechend vor- oder nachsorgend Insulin zugeführt.

Einige Nachteile des Insulins per Spritze:

  • eigenständige Überwachung des Blutzuckerspiegels
  • ständiges Mittragen des Diabetiker-Sets
  • Ausrechnen notwendiger Dosen
  • nachts keine Kontrolle
  • muss gelegentlich trotz Unbehagen öffentlich gemacht werden

Im Großen und Ganzen ist das Spritzen von Insulin etwas, woran sich die meisten Diabetiker zwar gewöhnen, doch es birgt Risiken und kann lästig sein. Hier kommt die Insulinpumpe ins Spiel, die vor allem bei Diabetes Typ 1 und bei sehr weit fortgeschrittenen Fällen von Typ 2 eine Option ist.

Aufgabe einer Insulinpumpe ist es, den sogenannten Basalbedarf an Insulin zu decken. Das bedeutet, über die Pumpe wird regelmäßig eine kleine Dose Insulin gespritzt, damit ein stabiles Level gehalten wird und Blutzuckerschwankungen niemals zu stark werden.

Über einen Schlauch (meist im Bauch) wird die Insulinmenge ins Unterhautfettgewebe geführt. Die tatsächliche Pumpe dafür ist ein kleines Gerät, das problemlos am Hosenbund getragen werden kann. Verfügbar sind diese Insulinpumpen auf ärztliches Rezept in Online Shops, Diabetiker Fachgeschäften wie Mediq Direkt oder in Apotheken. Außerdem unglaublich wertvoll: Diabetiker können schnell und spontan die Insulindosis anpassen, wenn sie zum Beispiel eine größere Mahlzeit zu sich nehmen oder Sport treiben wollen.

Was ist beim Sport mit einer Insulinpumpe zu beachten?

Sport mit einer Insulinpumpe ist kein Problem. Viele Menschen scheuen davor zurück – aus Angst, dass sie unterzuckern. Doch wer seine Insulinpumpe und seinen Körper gut kennt, der braucht nicht nur keine Angst haben, er wird vom Zusammenspiel profitieren.

Zunächst sollte vor längerer körperlicher Betätigung der Blutzuckerwert bestimmt werden. Ist er zu niedrig, muss mit einer Unterzuckerung während des Sports gerechnet werden. Denn durch Muskelaktivität erhöht sich die Empfindlichkeit für Insulin – das heißt, es wird weniger Insulin benötigt. Die Basalrate an der Insulinpumpe muss dann entsprechend gesenkt werden.

Außerdem zu beachten: das eigene Fitnesslevel, die Sportart, die Intensität und die Dauer des Sports. Dies gilt natürlich für alle Diabetiker und nicht nur für diejenigen, die eine Insulinpumpe haben. Wer langsam mit einer Sportart beginnt, lernt mit der Zeit, die genauen Einstellungen an der Insulinpumpe zu bestimmen. Last but not least sollte immer darauf geachtet werden, dass die Insulinpumpe gut befestigt wird und von entsprechender Qualität ist, um Schweiß, Bewegung und möglichen Erschütterungen standzuhalten. Doch es bleibt dabei: Sport mit Insulinpumpe ist eine gute Idee!